Merles Wunschzettel
Ein kleines Mädchen namens Merle wollte seinen Wunschzettel besonders schön gestalten und hat die Wünsche für’s Christkind aufgemalt. Weil sie aber nicht so gut malen konnte, hat sie daneben geschrieben, was es sein soll.
Ein Pferd, ein Meerschweinchen, das eher wie ein Hund aussah, Stifte und ein Pferdebuch. Diesen Zettel legte Merle in ihr Nachtschränkchen. Am nächsten Tag nach der Schule war sie sehr nachdenklich und wollte ihren Wunschzettel unbedingt ergänzen. Das tat sie auch: Sie schrieb mit großen Buchstaben oben rechts „FRIEDEN“ in die Ecke.
Dann zeigte Merle der Mutter den Wunschzettel. Diese las:
„Ein Pferd – hm, ob das klappt?
Ein Hund? – ach nein, ein Meerschweinchen, naja…
Aber was hast du hier geschrieben, Frieden? Was meinst du denn damit?“ Merle antwortete: „Das hatten wir gestern in der Schule, Frieden für die Welt ist das Wichtigste.“ und dann, im Brustton der Überzeugung: „Ich wünsche mir, dass nirgendwo auf der Welt mehr Krieg herrscht“.
„Das ist ja gut und schön“, sagte die Mutter. „Frieden wünscht man sich aber nicht, den muss man verschenken.“ – „Wie geht das?“, fragte Merle. „Nun“, sagte die Mutter, „wenn du eine Woche lang dich nicht mit deinem Bruder streitest, den Ranzen ohne Murren packst, nicht schreist, wenn der Fernseher ausgeschaltet werden soll und auch sonst deine Aufgaben, wie Zimmer aufräumen usw. ohne zu schimpfen erledigst, dann trägst du zu einem großen Teil zum Frieden bei.“
Merle wurde sehr nachdenklich. „Eine Woche ist aber ganz schön lange…“, meinte sie, versprach aber es zu versuchen. (Verfasser unbekannt, wurde heute in der Kirche vorgetragen)
Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch das Fest des Friedens und der Versöhnung. Wollen wir es daher nicht machen wie die kleine Merle? Einmal nicht über alles und jeden meckern, einfach zufrieden und glücklich die Zeit genießen, zur Ruhe und zur Besinnung kommen und denen die Hand reichen, mit denen wir vielleicht schon lange zerstritten sind?
Dann kommt Weihnachten auch in unsere Herzen. Und so entsteht Frieden – überall auf der Welt. Wir können die Welt im Großen nicht ändern, Veränderungen gehen nur in ganz kleinen Schritten, bei uns, in unseren Herzen. Lasst uns damit anfangen! Auf das irgendwann auf der ganzen Welt der Geist der Weihnacht einziehen möge, der Geist der Liebe und des Friedens.
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