Das Geschenk

Liebe Freunde
Das Geschenk

Einmal kommt ein Mann zu einem Meister und fängt an, ihn lauthals zu beschimpfen.

Er schimpft ohne Unterbrechung und lässt niemanden sonst zu Wort kommen.
Der Meister sitzt regungslos und hört aufmerksam zu. Andere Zuhörer kommen und gehen.

Der Mann schimpft eine, zwei, drei Stunden lang. Schließlich bricht die Dämmerung herein. Alle Zuhörer sind schon verschwunden.

Nur der Meister sitzt noch auf seinem Sessel und der Mann schimpft und schimpft.

Dann wird es dunkel und die Nacht bricht an.

Da will der Mann gehen.

»Nun, lieber Freund«, spricht da der Meister, »sag mir noch eins. «

Der Mann hält inne: »Ja, Meister?«

»Wenn einer einem anderen ein Geschenk bringt, dieser es aber nicht annimmt,
bei wem verbleibt es dann? «

Der Mann zögert nicht: »Es bleibt bei dem, der es gebracht hat. «

»Gut «, erwidert darauf der Meister, »ich nehme das Geschenk, das du gebracht hast, nicht an «.

Alles Liebe,

Winfried

(aus Chancen-Impulse, Newsletter zum Weiterreichen)

Was lernen wir daraus? Frust ist vertane Zeit und verschenkte Energie. Negative Energie zum Schimpfen zu nutzen ist die eine Seite der Medaille. Vielleicht befreit es für den Moment. Aber wirkliche Größe ist es, zu überlegen, ob es den ganzen Aufwand, die Mühe, die Zeit überhaupt wert ist. Der Meister war ein cleverer Mann. Er hat sich das Ganze einfach nicht zu Herzen genommen. Und der Schimpfende hat sein Ziel, den Meister zu verärgern, nicht erreicht. Sonst wäre die Situation vielleicht eskaliert. Ich stelle den heute dazu passenden Tagesspruch ein, eines meiner Lebensmottos.

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