Engel in der ehemaligen DDR

Geflügelte Jahresendfigur – Engel in der ehemaligen DDR

Engel gibt es als geschnitzte Holzfigur, aus Pappmache oder aus Bisquitkeramik. Im Erzgebirge werden sie gerne in der Weihnachtszeit aufgestellt. Sie symbolisieren das Licht. Bergmann und Engel sind Zeichen des Schutzes eines Schachtarbeiters, sowohl zu Zeiten des Silberbergbaus als auch später beim Uranbergbau.

Geschnitzte oder gedrechselte, papierne oder keramische Engel sowie Lichterpuppen stehen als Alternative zu den Lichterbögen, den Schwibbögen, auch gerne in erzgebirgischen Fenstern. Hochburg der Holzkunst „echt Erzgebirge“ ist u. a. Seiffen, wo viele Weihnachtsdekorationen hergestellt werden.

In der DDR durfte früher nicht von Engeln gesprochen werden. Um den Begriff, der ja bekannterweise christlicher Herkunft ist, zu umgehen, wurden sie als „geflügelte Jahresendfiguren“ bezeichnet. Auf mancher Pyramide, die in den Städten heute noch aufgebaut werden, fanden sich vor der Wende keine Engel, sondern nur Weihnachtsmann, Schneemann, Arbeiter, Bergleute und ähnliche Figuren oder Wintermotive.

Wer in die Kirche ging und als besonders überzeugter Christ galt, war bei Regierung und Staatssicherheit (Stasi) verpönt und hatte mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Mancher durfte deshalb nicht studieren oder seinen Wunschberuf ergreifen.

Trotzdem wurden die Engel als Symbole des Lichts weiterhin in erzgebirgischen Dörfern und Städten aufgestellt. Die Engel als Zeichen der Freude, Zuversicht und des
Trostes durften bei keiner Weihnachtsfeier fehlen. Und so ist es auch noch heute.

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