Bus fahren ist spannend! – Teil 1

Da das Auto, was ich sonst nutze, in der Werkstatt ist (bloß gut, dass ich bei den Kosten nicht der Eigentümer bin), fahre ich zurzeit Bus. Es ist immer wieder interessant zu sehen, was man beim Bus fahren alles für Erlebnisse haben kann. Zuerst kommt der Schulbus, der kurz vor meinem abfährt. Wieder mal haben alle Großen die Kleinen beiseite gedrängelt, der vielleicht 10-jährige seine selbst gedrehte Kippe ausgemacht. Gleich muss ich den MP-3-Player der 8-Jährigen nicht mehr hören, die Lady Gagas „Paparazzi“ so laut hört, dass ich in 3 Metern Entfernung jedes Wort verstehen könnte hatte ich auch noch ein angenehmes Erlebnis.

„Mein“ Bus nähert sich, die Schulkinder steigen ein – Linienbus, 8 km Fahrt zur Schule. Kein Ding. An den Haltestellen steigen Menschen ein und aus – nichts Besonderes. An einer Haltestelle betritt eine ältere Dame den Bus. Sie stellt sich in den Fahrgastraum. Ein Junge – vielleicht 10 – springt auf und lässt sie setzen! Was für ein Lichtblick an einem tristen Montagmorgen! Die Klassenkameraden und die anderen Kids schauen alle entgeistert, wie „uncool“ sich der Typ doch da verhält. Die ältere Dame lächelt. Ich lächle auch. Solchen „Ausnahmen“ (leider) muss man doch Mut machen! Ich fand es toll, hätte nicht gedacht, dass es das hier auch noch gibt.

Soviel Höflichkeit kenne ich nur von meinem Bonn Besuch im vergangenen Jahr. Dort wurde nicht geschubst oder gedrängelt, älteren Damen und Müttern mit Kinderwagen wurde beim Ein- oder Aussteigen geholfen und das Anbieten von Sitzplätzen war genauso selbstverständlich wie das Grüßen beim Betreten des Busses. Schön, wenn es so etwas noch gibt. Mich freut es. Hoffen wir, dass mein Sohn auch so reagiert, wenn einmal ein älterer Herr oder eine ältere Dame Bus oder Bahn betreten. Beigebracht haben wir es ihm.

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