Sich selbst lieben

Viele Menschen sind nicht in der Lage, andere zu lieben. Grund dafür ist, dass sie sich nicht selbst lieben können. Wie soll ich denn auch einen anderen Menschen mit seinen Fehlern und Schwächen akzeptieren, wenn ich es schon bei mir nicht kann?

Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich. Was ich in diesem Augenblick tun kann, das sollte ich tun. Oft ist es nicht ganz klar, was zu tun ist. Ich bin unsicher und lasse Zweifel aufkommen. Aber die Entscheidung, mich selbst zu lieben oder irgend etwas zu tun, treffe nur ich. Kein Mensch kann sie mir abnehmen. Und ich kann auch keinen zum Sündenbock stempeln, wenn ich einen Fehler gemacht habe.

Mein Sohn, fast 9, lernt, für seine Fehler gerade zu stehen. Ich räume ihm bewusst keine Steine aus dem Weg. Wie ich mich entscheide, hängt von mir ab. Wenn eine Entscheidung falsch ist, ist es zwar nicht einfach, aber immer notwendig, dafür einzustehen. Das geht bei einem einfachen „Entschuldige bitte…“ los und kann bis hin zu finanziellen Folgen gehen.

Mich selbst lieben… Wenn ich in den Spiegel schaue, fallen mir ja nur die Mängel auf, so wie den meisten Menschen. Doch sind Schwächen immer Schwächen oder sind es nicht gerade diese kleinen Schwachpunkte, die mich als Menschen interessant und liebenswert machen. Und wie gehts dir? Liebst du dich selbst? Damit meine ich weder übersteigerten Egoismus noch Selbstbefriedigung.

Ich meine das Gefühl, dass sich einstellt, wenn ich mir am Spiegel zulächle. Wenn mir bewusst ist, dass Gott mich so gewollt hat und gemacht hat. Er hat die Macken zugelassen und mir sehr viele positive und nützliche Eigenschaften und Gaben mit auf meinen Lebensweg gegeben. Wann habe ich ihm das letzte Mal dafür gedankt?

Wenn Gott mich liebt, können mir Menschen nichts anhaben. Wer hat schon das Recht, darüber zu befinden, ob ich liebenswert bin? Ich muss auch nicht über meine Fehler und Schwächen schimpfen, denn alle Macken, alle Ecken, alle persönlichen Hinderlichkeiten machen mich zu dem, was ich bin. Wenn schon Gott mich liebt, was hindert mich dann noch, mir entgegenzulächeln? Mich selbst so anzunehmen, wie ich bin und mich selbst zu lieben?

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